Dorfergrün und Tauerngrün – Sopro Naturstein-Expertenseminar in den Alpen

02.10.2020

Zwei Steinbrüche an einem Tag standen beim Naturstein-Expertenseminar der Sopro ProfiAkademie auf dem Programm, das vom 26. - 28.08.2020 in Osttirol in Österreich stattfand.

So nah beieinander, aber doch unterschiedlich im Aussehen, staunten die 28 Teilnehmer als ihnen Frau Dr. Ritter-Höll, Diplom-Geologin, RITTER Natursteinberatung und -begutachtung GmbH, zwei Musterplatten aus den Steinbrüchen Dorfergrün und Tauerngrün zeigte.

Dorfergrün, in der Farbe eher hellgrün, ist ein Chloridgneis. Unter anderem war Olivin unterhalb des Meeresbodens das Ausgangsgestein, das hydrothermal umgewandelt wurde, wodurch Quarz frei wurde, das sich in den Ritzen ablagerte und den hellgrünen Stein weiß durchzieht. Tauerngrün hingegen ist ein Serpentinit und erscheint in der Farbe eher dunkelgrün. Beide Natursteine nehmen wenig Wasser auf, sind druckfest und weisen eine hohe Biegefestigkeit auf, sodass sie gut für Außen- und Innenbereiche eingesetzt werden können.

Auch Sebastian Kammerer, Dipl.-Ing. (FH), Bereichsleiter Anwendungstechnik der Sopro Bauchemie GmbH, verwies in seinem Vortrag „Fugen- und Verlegesysteme für Naturwerkstein“ auf die Musterstücke Dorfergrün und Tauerngrün. Diese Steinplatten, mit Dicken von 2 und 3 cm, hatte er zuvor als Modell mit Sopros No. 1 Silver 403 verlegen lassen und bestätigte ein gutes, fehlerfreies Ergebnis ohne Verschüsselung oder Verfärbung.

Obwohl die hier gezeigten Steine eher unempfindlich und robust in der Verlegung sind, bieten spezielle Natursteinkleber wie der Sopro No.1 Silver 403 aufgrund der hohen kristallinen Wirkung die höchste Sicherheit bei der Verlegung von Naturwerkstein . Die schnell erhärtende Fugenmasse Sopro FlexFuge plus gibt ebenfalls wenig Wasser an den Stein ab und verhindert damit Verfärbungen am Naturwerkstein.

Als dritter Referent machte Herr Lauster, Geschäftsführer der Lauster Steinbau GmbH, mit zwei Produktionswerken, 80 Mitarbeitern und 10 Steinbrüchen in Deutschland und Österreich, „Lust auf Steine“: Er lieferte beeindruckende Bilder und Geschichten zu verschiedenen Bauprojekten, bei denen die Natursteine aus seinen Steinbrüchen als Fassade, Bodenbeläge, Massivarbeiten, im Innenbereich und als Sonderkonstruktionen verwendet wurden.

Gespickt mit dieser Menge an theoretischen Informationen folgte die Gruppe Herrn Lauster schließlich zum „Live-Check“ in die Steinbrüche. Für hautnahen Kontakt mit dem Naturstein sorgte ein originelles BBQ im Dorfergrün-Steinbruch, bei dem die Teilnehmer an großzügig und nachhaltig eingedeckten, massiven Natursteinquadern das Mittagessen vor der Steinbruchkulisse einnahmen. Auch im darauffolgenden Steinbruch Tauerngrün war der Kontakt mit dem Stein vorprogrammiert. Die Teilnehmer durchquerten den Steinbruch und konnten ihn am anderen Ende über eine Leiter erklimmen.

Mit dem anschließenden Besuch, der auf 2021 Höhenmetern befindlichen Johannishütte und einem abschließenden anderthalbstündigen Abstieg, konnte der Entstehungsraum der Natursteine noch einmal „inhaliert“ und in den Erinnerungen verankert werden.